Freie Presse vom 8.1.2003: Reiz: Anderen das eigene Denken „aufzwingen”
Jubilar Rudolf Görlach frönt dem königlichen Spiel seit sage und schreibe 55 Jahren. - Foto: Andreas Seidel
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Schach: Eiche-Abteilungsleiter Rudolf Görlach wird heute 70. Der kleine Schachtisch am Fenster ist nicht nur eine handwerkliche Kostbarkeit,
mit seinem Alter von 45 Jahren erinnert er Rudolf Görlach und seine Frau Anita an ihren Hochzeitstag, dessen 45. Wiederkehr sie vor nicht einmal
zwei Wochen gemeinsam feierten. Heute wird Rudolf Görlach 70 Jahre alt, das Schachspiel hat den Jubilar durch die meiste Zeit begleitet:
„Mit 13 Jahren kam ich von Tschechien nach Chemnitz. Durch meinen Vater fand ich zum Schachspiel. Und wie es so geht, inzwischen bin ich 45 Jahre
Vorsitzender der Abteilung Schach bei Eiche Reichenbrand”, erzählt er.
Es war kein leichter Start, nachdem sie ihre Heimat verlassen mussten. „Wir kamen mit acht Familien im Güterwagen hierher. Keiner von uns
hatte mehr als eine Kiste voll Sachen mitnehmen können”, erinnert sich Rudolf Görlach.
Der Junge kommt jedoch schnell zurecht, findet beim Sport und in den Vereinen Freunde, ein Zuhause. Fußball, Handball, Leichtathletik, Skifahren
und Wandern begeistern ihn ebenso wie das Schachspiel. 1949 wird der Arbeiterschachverein von Siegmar in die damalige BSG Diamant, heute SV Eiche,
eingegliedert. Görlach hatte den Verein gefunden, dem er heute noch angehört. „Ich war nicht nur Sektionsleiter Schach, sondern von
1993 bis '99 Schatzmeister des gesamten Vereins - darüber hinaus Ansprechpartner für die Sektionen Gymnastik und Volleyball. Als Schachspieler
sind wir gut integriert, unsere Neuigkeiten werden im Eiche-Schaukasten und dem Programmheft der Fußballer veröffentlicht”, verdeutlicht
Görlach die Zusammengehörigkeit.
Während er beruflich bis 1991 als Ingenieur im I-Werk in Schönau tätig ist, verlagert sich sein sportliches Interesse zunehmend Richtung
Denksport. „Am Schach hat mich immer die Fairness begeistert, ebenso wie die Herausforderung, eigene Gedankengänge umzusetzen und zu versuchen,
dem anderen das eigene Denken ‚aufzuzwingen’”, beschreibt der 70-Jährige die Faszination des königlichen Spiels.
Als Übungsleiter widmet sich Görlach vor allem der Jugend, organisiert zahlreiche Turniere und alle zehn Jahre die Jubiläen der 1922 ins
Leben gerufenen Schachsektion. „Ich bin ja auch auf Kreisverbandsebene noch tätig und habe 1962 den Schachländerkampf DDR gegen
Rumänien in unserer Stadt mit organisiert. Ich bin dann zufrieden, wenn das, was wir auf die Beine stellen, ankommt”, ist Rudolf Görlach
nach wie vor hoch motiviert.
So stehen er und seine Mitstreiter das Tief nach der Wende durch. Hatten sie in den 70er Jahren noch mehr als 50 Mitglieder, sind es dann noch gerade
die acht Mann, die sie für eine Mannschaft brauchten. Doch durch die Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen, die Präsentation bei
den Sportfesten ihres Vereins sowie die Organisation der Kreiseinzelmeisterschaften kommen neue Interessenten dazu. „Wir sind wieder 25 Spieler
und haben drei Mannschaften bei der Jugend und den Männern. Das alles kann einer allein natürlich nicht leisten, deshalb bin ich froh, dass
sich inzwischen weitere jüngere Schachfreunde mit engagieren - und mich vielleicht eines Tages ablösen können”, denkt er voraus.
Doch noch ist es nicht so weit, Görlach weiß nach wie vor, wie man die Schachfiguren geschickt bewegt und sein Herz schlägt weiter
für die Kinder und Jugendlichen - 70 Jahre sind da kein Hindernis. (Matthias Schmid)
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Freie Presse vom 4.3.2003: Favoritensieg in Reichenbrand
Schach. Oberligaspieler Gerd Lorenz von der USG gewann bei seiner zweiten Teilnahme am Grand-Prix-Turnier Chemnitz-West im Blitzschach
zum zweiten Mal. Auf dem Vizerang folgte Jens Neuhäuser aus Niederwiesa, der nach wie vor die Gesamtwertung anführt. Die letzte Runde
dieses Wettbewerbes wird am 30. Mai ausgetragen.
Freie Presse vom 16.5.2003: Kleiner Fleck auf Lorenz' Weste
Schach. In der Schlussrunde der offenen Chemnitzer Stadtmeisterschaften gab es eine faustdicke Überraschung:
Der bereits als Titelträger feststehende Gerd Lorenz von der USG konnte erstmals nicht gewinnen. Für den kleinen Fleck auf
Lorenz' Weste sorgte Rainer Staudte (Wilkau-Haßlau), der dem Favoriten nach langem Kampf ein Remis abtrotzte. Endstand nach neun
Runden: Lorenz (8,5 Punkte) vor Alfred Pfeiffer (USG) und Thoralf Wecke (Eiche/je 6). (KY)
Freie Presse vom 1.9.2003: Neukirchner hat die Nase vorn
Schach. Zum Auftakt der Grand-Prix-Serie Chemnitz-West im Blitzschach hatte Gerd Schwier (SG Neukirchen)
in Abwesenheit von Titelverteidiger Gerd Lorenz die Nase vorn. Schwier verwies Jörg Dölle (SG Adelsberg)
und Günter Schmidt vom veranstaltenden SV Eiche Reichenbrand souverän auf die Plätze. Bester
Jugendlicher war Eiche-Denksportler Alexander Schulz. Am Eröffnungsturnier hatten insgesamt 20 Schachfreunde
aus sieben Vereinen teilgenommen. Die weiteren Grand-Prix-Termine im Reichenbrander Sportlerheim: 28. November,
27. Februar und 28. Mai. Als Turnierleiter fungiert jeweils Rudolf Görlach.
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